Ein Bericht von Maik Römhold mit Fotos von Alexander Ramm

Expedition in den Triester Karst

Seit vielen Jahren geht es im September nach Istrien zum Urlaubstauchen. Aber seit einigen Jahren ist das Auto um so manchen Ausrüstungsgegenstand zum Höhlenforschen dazu gekommen. Der Reiseweg führt mitten durch den Triester Karst und zwingt einen förmlich dazu einen Zwischenstopp einzuplanen. In der Nähe von Triest, noch in Slowenien befindet sich ein Hostel, welches sich ideal aus Ausgangspunkt in den Triester Karst eignet.

Bei der vorbereitenden Recherche stießen wir auf die Höhle Abisso Plutone mit der niedrigen Katasternummer VG89. Die 190m tiefe Schachthöhle wurde wahrscheinlich im Jahr 1894 das erste Mal befahren, was eine große Leistung war, das der Eingangsschacht etwa 115m senkrecht in den Abgrund führt. Die Höhle wurde schnall gefunden. Eine Befahrung war für dieses Mal nicht geplant und so sind wir nach ein paar weiteren Erkundungen in der nahem Umgebung weitergezogen.

Ziel war die Grotta del Alce. Die Höhle besitzt zwei Schächte als Eingänge, wobei der östliche deutlich bequemer ist. Nach 1,5km Wanderung durch strömenden Regen mussten wir jedoch feststellen, das für die Plaketten Bolzen gesetzt waren. Was wir jedoch nicht fanden waren Muttern auf den Bolzen. Da 13er Muttern zur Tauchausrüstung gehören lag die Rettung der Befahrung im Auto. Also Kommando zurück und noch ein bisschen den Regen beim Wandern genießen. Aber schließlich lief die Befahrung wie am Schnürchen. Die Höhle hatte einige schöne Sinterformationen zu bieten und das Lichtspiel durch den zweiten Eingangsschacht war imposant.

Die nächste Höhle auf der Liste war die Grotta dell'Acqua di Boriano oder in Slowenien auch Jama Vodnica genannt. Die Höhle liegt in einem weiten Tal mitten auf der Grenze zwischen Italien und Slowenien. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um eine Wasserhöhle. Noch vor dem Ersten Weltkrieg gab es Überlegungen die Höhle als Wasserreservoir zu nutzen. Auch wenn in trockenen Sommern die Gegend völlig austrocknete, gab es in der Höhle noch genug Wasser. Der Krieg vereitelte jedoch die Pläne und später wurden die Siedlungen aufgegeben. So konnten wir auf dem Pfad zum Höhle einige verfallene Siedlungsreste in der Wildnis entdecken. Schon erstaunlich, wie sich die Natur ihren Raum zurück erobert hat.

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